1 350 km & 27 000 hm – solo and unsupported
Ultracycling
Off-Road.
Schon als ich letztes Jahr die Ziellinie des Three Peaks Bike Race in Barcelona überfahren hatte war für mich klar: An so einem Ultracycling-Event möchte ich noch mal teilnehmen. Auch wenn ich während der Tour an meine körperlichen Grenzen gestoßen bin, so habe ich doch wahnsinnig viel gelernt und eine wirklich tolle Zeit auf dem Rad gehabt (hier gehts zu einem detaillierten Rennbericht). Doch was als nächstes? Noch mal das gleiche Rennen fahren kam für mich nicht in Frage. Und etwas streckenmäßig deutlich kürzeres auch nicht, da mir dafür der Aufwand für die An- und Abreise zu hoch erschien. Also recherchierte ich ein bisschen und stieß irgendwann auf das Trans Balkan Race. Trotz der ungünstigen Hintergrundgestaltung der Website zog mich dieses direkt in seinen Bann. Einmal quer über den Balkan und das auch noch komplett Off-Road – es versprach ein richtiges Ultracycling-Abenteuer zu sein.
Das Problem war nur: Ich hatte weder ein MTB, noch die Erfahrung im Umgang damit. Aber jeder der mich kennt weiß: Wenn ich mir einmal etwas in den Kopf gesetzt habe, dann möchte ich das auch schaffen. Also habe ich mich intensiv mit MTBs auseinander gesetzt und mich nach langem hin und her für eines entschieden. Ich habe mir eine Indoor-Trainingsrolle für mein Rennrad gekauft und einem Trainingsplan auf Zwift (Gravel-Grinder) committed. Viel Zeit in die Recherche für die passende Ausrüstung gesteckt und Trainingsfahrten absolviert. Einen MTB-Schraubkurs und einen Anfänger Fahrkurs beim DAV besucht. Und stand schlussendlich nach ca. vier Monaten intensiver Vorbereitung an der Startlinie in Sezana – voller Vorfreude, aber um ehrlich zu sein auch ziemlich viel Angst davor, was mich erwarten würde.
Mir war schon bei der Anmeldung klar, dass es ein Abenteuer weit außerhalb meiner Komfortzone werden würde. Dass es dann jedoch so weit außerhalb war, damit hätte ich nicht gerechnet. Die Strecke war technisch deutlich anspruchsvoller, das Wetter schlechter und die Natur rauer und abgeschiedener als gedacht. Ich war zweimal kurz davor aufzugeben, habe mich jedoch beide Male dagegen entschieden – und konnte so als zweite Frau und 50te Overall das Ziel erreichen. Rückblickend betrachtet war es ein unfassbar cooles Abenteuer (klassischer Fall von Type-2 Fun), bei dem ich zwar viele Fehler gemacht, aber zur richtigen Zeit auch die richtigen Entscheidungen getroffen habe. Aber lest selbst in meinem Rennbericht.
Und wer lieber hören statt lesen möchte: Ich durfte bei dem tollen Biketour Global Podcast von Martin zu Gast sein und dort gemeinsam mit Markus, Brian und Lorenz von meinen Erfahrungen berichten (große Empfehlungen übrigens auch die anderen Folgen von Martin zu hören und natürlich mal auf seinem Blog vorbei zu schauen, da gibt es auch noch einige sehr interessante Infos zu dem Rennen).